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Finger weg

Christoph Tschaar

Aktualisiert: 24. Okt. 2023

Es gibt fast nichts Spannenderes für Kinderfinger als Lautsprechermembranen. Wer kennt nicht die erdrückten Kalotten. Der Monitor 1 hat zum Glück ein Horn sodass nur noch der Tieftöner geschützt werden will. Hierfür gibt's jetzt auch passende Blenden.



Das ganze wird im Stil der Lautsprecher also aus Multiplex hergestellt. Neun Millimeter Stärke.



Erst der eine Zirkel für die Platzeinteilung und dann der andere zum Ausfräsen.



Nach circa zwei Akkuladungen sind endlich alle Fasen und Vertiefungen angelegt. Noch sind die Scheiben relativ massiv, aber am Ende bleibt fast nur Verschnitt.



Der Kunde hat sich eine besonders flache Fase gewünscht und ich musste etwas tüfteln bis die Vorrichtung ihren Dienst erfüllen konnte.



Mit etwas Geduld sind schöne gleichmäßige und vor radialsymmetrische Schrägen entstanden.



Wenn die Mitte dann ausgefräst ist, können die Magnete in die Vertiefungen geklebt werden. Acht Neodym-Tabletten halten die Abdeckung später an den Inbusschrauben der Tieftöner.

Damit es im Nachhinein nicht durchschimmert, werden die Rahmen noch schwarz lackiert.



Nicht dass es bis hierhin schon filigran genug gewesen wäre, kommt jetzt die Bespannung der Rahmen mit Akustik-Stoff.



Und immer schön drauf achten, dass die Nadeln waagerecht ins Holz gehen - wie gesagt, sehr filigran das alles. Lieber einmal zu viel in den Finger getackert.



Alles schön spannen, abschneiden und fertig.



Wenn jetzt einer der Drei-De-Drucker-Clique meint das wäre mit Additive Manufacturing viel schneller gegangen, dem sei gesagt: Erstens hat Michelangelo auch subtraktiv gearbeitet und zweitens, ich mag eigentlich kein Plastik!


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