Japanische Perfektion
- Christoph Tschaar
- vor 10 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Weit ist der Schwarzwald vom Land der aufgehenden Sonne entfernt, trotzdem habe ich die Herausforderung angenommen und diese Präziose von Kuszma nachgebaut.

Wieder einmal lernt man das Meiste durch die Kunden. Diesmal war es die Anfrage dieses Feature für extra fidele Ohren herzustellen. Der Preis für dieses Plattengewicht ist durchaus immens und ob die Klangverbesserung wirklich so doll ist, war nicht der wesentliche Grund. Das Ding sieht halt einfach mal gut aus und hat in mir den Reiz des (fast) unmöglichen geweckt.
Tatsächlich habe ich noch EINEN Ebenholzkantel für allein 200€ gefunden, der für die Sache geeignet schien.

Alleine schafft man so etwas Präzises in einer Holzwerkstatt nicht. Meine Drechselbank kann vielleicht Räuchermännchen, aber aus dieser Unzulänglichkeit hat sich eine wunderbare Kooperation ergeben. Unweit in Schiltach gibt es die Firma Buzzi, die bereits in der Vergangenheit Registerzüge für die Orgeln drehte und so hat mein Kollege und Orgelbauer diese Kooperation wiederbelebt.
Bevor so ein Holz auf den Drehautomaten geht, muss es halbwegs rund zugerichtet sein.
Die Leute bei Firma Buzzi waren auch sofort angetan und haben mir gleich alle Dinge gezeigt, die sie in der Vergangenheit aus Holz gefräst haben oder gerade herstellen. Auch für mich als ehemaligen Grohianer war es toll Klaus' großen Bastel- und Arbeitsplatz zu sehen.
Der Prototyp, noch aus POM, war vielversprechend.

Und so haben sich die Kollegen ans teure Holz gewagt.
Das Ergebnis war beeindruckend gut und umso größer war der Druck es beim Anbringen der Einschnitte nicht zu ruinieren.
Für so eine Arbeit braucht es sehr, sehr viel Muße und absolute Aufmerksamkeit.

Allein das Erfinden der Knacke, wie der Orgelbauer zu sagen pflegt, war ein Thema für sich.
Aber es hat funktioniert und das 1,6 Millimeter breite Sägeblatt hat extrem präzise Schnitte hinterlassen.
Zu guter Letzt fehlt noch das Finish an der Schwabbel. Fettiges Holz, wie dieses Ebenholz, lässt sich wunderbar polieren.

Zwischen all den Lautsprechergehäusen, war dies eine besondere und willkommene Herausforderung.
Und ohne je in Japan gewesen zu sein, bin ich schon ein wenig stolz das in dieser Qualität gefertigt bekommen zu haben (im Land der untergehenden Sonne)!




















