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Christoph Tschaar

Le Petit

Aktualisiert: 19. Juni 2023

Nach den Verstärkern aus China, hier mal eine französische Kleinigkeit.


Inspiriert vom YouTuber SnakeOilAudio, existieren wieder Pläne eines kleinen aber feinen Lautsprechers, der gerade seine Renaissance erlebt. Le Petit kommt ohne Frequenzweiche aus und besteht mehr oder weniger aus einen Fostex-Breitbandlautsprecher und einer etwas unförmigen Kiste.


Aus diesem Konzept entsteht etwas Hochwertiges.

Walnussholz aus Deutschland

Stoff aus Mailand, Dedar Mezzaluna

Lautsprecher aus Japan, Fostex FE 103 E


Beim Aufschneiden der Holzbohle war ich diesmal besonders sorgfältig. Für dieses Brett habe ich ca. 130€ bezahlt. Da soll für den Ofen möglichst wenig übrig bleiben.



Nussbaumholz schwindet sehr stark. Daher werden alle Stücke zum Akklimatisieren eingespannt und in die Wohnung gebracht.



Nach ein paar Wochen Liegezeit habe ich die Stäbchen zu Leimholz verarbeitet. Dabei sind sie so sortiert, dass ein möglichst schöner Farbübergang zu Stande kommt. Es soll ja nicht wie Baumarkt ausschauen und die schönen Nussbaumfarben von schokobraun bis pistaziengrün bunt durcheinander gewürfelt werden. Danach habe ich alle vertikalen Verbindungen auf Gehrung gefügt.



Tatsächlich kann man erst jetzt einschätzen wie die Kisten optisch wirken, was oben, unten, hinten oder vorne wird. Dem entsprechend ist die nachträgliche Aussparung für das Chassis etwas kniffelig.



Auf jeden Fall hat der Kleine Breitbänder alle Freiheiten den Rückwertigen Schall zu nutzen.



Das Beste an solchen Breitdbandkonzepten sind die Frequenzweichen: zwei Kabel dran und fertig. Bei genauerer Betrachtung erkennt man die selbst gezwirbelten Lautsprecherkabel. Einfach Schaltdraht zu je drei Adern in die eine Richtung und davon wiederum drei in die andere Richtung verdrillen. Klingt und ist preiswert - vielen Dank für den Tipp Thorsten.


Der Fuß der Petit wird mittels Schrauben mit dem Deckel verspannt und ermöglicht so jederzeit das Öffnen des Lautsprechers.



Nebenbei erwähnt, gefällt mir die Phase in der Fuge zwischen Deckel beziehungsweise Boden und dem Gehäuse sehr gut. Die Montage ist denkbar einfach - zwei Schrauben und fertig.



Und natürlich das optische Highlight: der Stoff aus Mailand. Er betont die aufgesetzte Platte auch optisch. Was man nicht verbergen kann, soll man hervorheben. Ganz so trivial wie es aussieht, ist Beziehen mit dem Dedar nicht. Die Rückseitigen Wülste müssen zuvor in der Platte ausgespart werden und doppelseitiges Klebeband hilft den Stoff auf Spannung zu setzen.



Ein Lautsprecher, der nicht nur besonders aussieht, sondern auch besonders klingt. Auch nach vielen Stunden Einspielzeit dauert es immer wieder zwei bis fünf Minuten, um sich an den sehr frischen Klang zu gewöhnen. Ich präferiere hierfür meine 300B Endstufen, weil es bei diesem Lautsprecher weder um kontrollierten Bass geht und die Höhen mit einem Transistor Verstärker ein wenig hart klängen.

Im Mittelton, also beispielsweise für Klassik, ein toller Lautsprecher.

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