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Christoph Tschaar

Monitor Eins

Aktualisiert: 6. Juni 2023

Noch ein Lautsprecher ... nicht ganz. Zumindest vom Grundgedanken her.

Das, was Herr Martin und Herr Spiecker da erstellt haben, ist ein Lautsprecher nach Altvätersitte. Große Pappe, Horn und breites Gehäuse. Ein Open Source Projekt, also perfekt für meine Werkstatt. Wer mehr wissen will, auf YouTube gibt's die ausführliche Geschichte zum Monitor Eins von SnakeOilAudio.


Da MDF-Kisten gar nicht meins sind, kommt natürlich wundervolles Massivholz zum Einsatz. In diesem Fall Lärche.



Da Massivholz nicht ideal für den Lautsprecherbau ist, weil es reißen kann und schwingt, wird ein optimiertes Sandwichmaterial entstehen. Doch dazu später mehr. Hier erst einmal die technischen Bestandteile des Monitor Eins. Zum Glück habe ich noch rechtzeitig bestellt, bevor Horn, Treiber und Lautsprecher ausverkauft waren.



Zurück zum Holz: Zwei Bretter habe ich vom Holzlager geholt, die eine interessante Maserung aufweisen. Und tatsächlich nach dem Aufschneiden wird es immer besser und besser.



Und der Geruch erst ... ein Traum. Sollen doch die anderen Zirbenkieferbetten bauen - Lärche ist viel besser! Natürlich kommt der Duft nicht von ungefähr. Beim Trocknen der Bretter rinnt aus der einen oder anderen Stelle ordentlich Harz.

Das auffällig gemaserte Holz kommt auf die Front. Für die Seiten, Deckel etc. gibt es zivilere Strukturen, die fast beruhigend wirken.



Nun sind alle verleimten Bretter in der Wohnung zum akklimatisieren. Danach folgt die Herstellung des Sandwichmaterials, aber momentan rinnt noch Öl aus der Furnierpresse ... das muss erst repariert werden.


Das mit der Presse zeiht sich. Also werden in alt gewohnter Manier die Platten mit Schraubzwingen verleimt. Erste Schicht 10mm stabverleimtes Lärchenholz. Zweite Schicht 4 mm Trittschalldämmung (Weifaserplatte). Dritte Schicht wieder Lärchenholz. Aufgeschnitten sieht es aufgrund der grünen Faserplatte regelrecht schickt aus.



Und auch die Eigenschaften sind nicht zu vernachlässigen - massiv und trotzdem bedampft.

Daraus ergeben sich die Korpusse, in welche später die Front verleimt und die Rückwand verschraubt wird.



Die Fronten wurden zwecks Steifigkeit mit Dreischichtholz verstärkt und für die Rückseite habe ich Leisten eingeleimt. Die Front wird fest verleimt. Hier habe ich aus ästhetischen Gründen eine Schattenfuge gesetzt.



Die Rückwand wird auf die Leisten verschraubt wobei sich eine umlaufende Nut befindet welche mittels Dichtband die Kiste abschließt. Auch die Rückseite kann sich sehen lassen.



Das Einfräsen der Chassis finde ich nicht zuletzt aus optischen Gründen sehr wichtig. Beim Tieftöner hat mit der Korbrand nicht gefallen, deshalb wird er verdeckt von hinten in die Schallwand eingelassen. Eine Breite Phase kaschiert den nun im Vergleich zum Horn etwas kleinen Treiber.

Bei den Bassreflexkanälen bin ich aus ästhetischen Gründen auf 4 kleine Rohre umgestiegen und habe die Länge entsprechend angepasst.



Das Innenleben wurde, wie im Bauplan, mit Resonatoren und Bedampfung Caruso-Ist-Bond versehen. Das vollflächige Verkleben des Dämmstoffes mit Holzleim funktioniert hervorragend. Schlussendlich muss der Lautsprecher noch auf Ohrenhöhe. Dafür habe ich Füße mit gleichen Querschnitt und einer schwarzen Strukturlackierung gebaut.



Aus finanziellen Gründen hatte ich bei der Tieftonspule auf Ferrit zurück gegriffen. Diese habe ich jedoch schnell durch eine vernünftige Folienspule mit Eisenkern ersetzt. Des Weitere wurde das Horn mit Alubutyl gedämmt.



Und wie klingt es? Zunächst erstmal Einspielen!

Neutral, Direkt mit schönen runden Bass. Wenn man dem Lautsprecher etwas Negatives ankreiden möchte, dann das die Stimmen etwas im Horn "kleben". Im direkten Vergleich zu meiner JBL 4430 schafft diese es mit ihren Biradialhorn und der niedrigeren Trennung Stimmen selbstverständlicher darzustellen. Allerdings ist hier der Grundtonbereich nicht so durchhörbar.

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