Eine M#1 im Affenpelz oder das Beste aus zwei Welten.
Eigentlich naheliegend die Gestaltung des OrangUtan Klons Makako für eine Monitor#Eins zu nutzen, doch erst im Austausch mit dem Kunden haben wir uns für dieses Design entschieden.
Los ging es mit Palisander Furnier und dem Zuschnitt bzw. Arrangieren der Holzblätter.
Bei solchen besonderen Schallwänden steigt dann immer die Spannung in den folgenden Arbeitsschritten, denn ein Verschnitt hieße gleich zwei neue Fronten zu fertigen.
Leider gibt es die Lignotubes, welche damals von den Entwicklern als Bassreflexrohre angedacht waren, nicht mehr. Deshalb gibt es in diesem Falle einfach eine aufgedoppelte Schallwand, was ebenfalls 50 mm entspricht.
Mit der Optik der Schnittkanten war ich noch nicht zufrieden. Einfach irgenwie zu hell und optisch viel zu dominant, sodass das schöne Palisander kaum auffält. Deshalb habe ich eine Beize gemischt und optimal an das Furnier anpasst.
Doch zuvor muss alles andere abgedeckt werden.
Mit dem Furnier habe ich ebenfalls lange experimentiert und von Wachs, über Schellack und 2K-Lack alles probiert, doch immer war es zu dunkel. Ein Wasserlack war die die Lösung.
Hinter der Schallwand die bewährte Kombination aus Buche-Multiplex, schwarzer Beize und 2K-Hart-Öl.
Die Ständer im Stile der OrangUtan sind aus Eschenholz und machen auch im rohen Zustand eine gute Figur.
Im Inneren gab es besonderes Material. Hier treffen Japanisches Lautsprecherkabel und die highendige Variante der Weiche aus dem Hause Tschentscher aufeinander.
Das Innere habe ich diesmal mit schwarzem Filz ausgekleidet, damit durch die Bassreflexöffnungen keine unschönen Reflexe zu sehen sind.
Im zusammengebauten Zustand macht die M#1 eine sehr gute Figur. Sehr schlicht von Hinten und farblich ingesamt stimmig.
Ein tolles Erlebnis war dann die Aufstellung in München. Die Monitor#Eins ist wie ein Mensch, der Ehrlichkeit mit Unhöflichkeit verwechselt. Hängt da ein mäßiger Verstärker in der Kette, schreit einen die M#1 an. Diesmal war es eine Platte von den B52's, bei der der Kunde und ich fast einen Defekt vermuteten. Nein, nein, denn die Kenny Burrell klang hervorragend und so haben wir dann noch ein wenig gehört und experimentiert, bevor ich die Rückfahrt von München angetreten bin.
Das war ein spannendes Projekt und eine wundervolle Begegnung mit einem tollen Menschen.
Ein bisschen stolz, ähnlich die M#1 unten im Bild, bin ich jetzt schon, denn ich habe zum Abschied noch eine Schallplatte bekommen ...
... und zwar die sehr, sehr gut klingende Midnight Blue. DANKE!
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